Mitarbeiterführung

Mitarbeiterführung

Ein Blick in das Fremdwörterbuch zeigt uns, was „Autorität“ bedeutet:
„Die zwingende Macht des Überlegenen; angesehene, maßgebliche Persönlichkeit“

Wir lernen also, dass Führungskräfte mit Autorität die zwingende Macht der Überlegenheit für sich in Anspruch nehmen können.

Nach dieser Definition wünschen wir niemandem Autorität, lassen sich doch die Aufgaben der heutigen Zeit nicht dadurch lösen, dass man seinen Mitarbeitern überlegen ist. Dennoch glauben Führungskräfte auch heute noch viel zu häufig, dass sie Erfolge nur dann erzielen können, wenn sie über ein größeres – also überlegenes – Fachwissen verfügen. Aber so lassen sich Wissen und Erfahrung der Mitarbeiter weder vollständig nutzen noch steigern.

Der durch Autorität hervorgerufene Einfluss auf Menschen verträgt sich nicht mit dem Wesen der heute so wichtigen Arbeit im Team.

Zu dieser Arbeitsform bekennt sich heute nahezu jedes Unternehmen. Gleichwohl meinen immer noch viele Führungskräfte, sie würden an Autorität verlieren, wenn sie Entscheidungen nicht selbst massiv beeinflussten.

Welche Autorität aber ist gemeint? Wenn die Autorität der Überlegenheit verloren geht, so ist dies zu begrüßen. Es gibt eine andere Form der Autorität, die auf sozialer Kompetenz beruht. Es ist dies eine echte, natürliche Autorität, die sich nicht nach der Stellung in der Unternehmenshierarchie bemisst, sondern durch die Person selbst gegeben ist. Diese Autorität ist nicht funktionsgebunden, kann also nicht verliehen werden. Sie wird durch gegenseitige Anerkennung, Achtung und Respekt erworben und von den Mitarbeitern legitimiert. Vertrauen und Solidarität sind weitere Kennzeichen einer Führungsform, die Autorität bewirkt ohne autoritär zu sein.

Um aber andere so anerkennen zu können wie sie sind, gilt es zuerst sich selbst so zu akzeptieren, wie man wirklich ist. Zur persönlichen Kompetenz gehört das Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen, ein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Sich hierüber Klarheit zu verschaffen ist eine der vornehmsten Führungstugenden.

Die Stufen – oder auch Hürden – auf dem Weg dahin bestehen aus der kontinuierlichen Auseinandersetzung mit sich selbst und den Anderen, der Aufgabe im Betrieb und dem jeweiligen Situationszusammenhang.