Soziale Kompetenz
Zwei konkurrierende Leitgedanken:
Der Mensch ist Mittelpunkt – Der Mensch ist Mittel. Punkt.
Die X-Y-Theorie des amerikanischen Betriebssoziologen Douglas McGregor aus dem Jahre 1935 entstand auf der Basis einer Umfrage unter ca. 2.000 Managern.
Typ X …
ist der Ansicht, dass Menschen Druck brauchen um etwas zu leisten. Jedoch: Vertrauen in die Eigenmotivation von Mitarbeitern und offener, gleichberechtigter und partnerschaftlicher Umgang mit Mitarbeitern entsteht so nicht. Management by mistrust als Ersatz für Sinnhaftigkeit ist das Ergebnis – der Zwang zur permanenten Kontrolle die Folge. Flexibilität und Kreativität sind hier kaum möglich.
Typ Y …
ist überzeugt, dass jeder normale Mensch, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, lernen kann, Verantwortung zu übernehmen. Dazu ist es erforderlich, auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, mit Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter Sinn zu stiften und so diese Verantwortung zu aktivieren. Management by trust also, mit dem die Fähigkeiten der Mitarbeiter mehr ausgeschöpft werden können.
Die sich selbst erfüllende Prophezeiung wirkt in beiden Fällen
Eine positive Einstellung gegenüber Mitarbeitern fördert die Weiterentwicklung entsprechend vorhandener Anlagen und Stärken.
Eine negative Einstellung dagegen führt dazu, dass die Schwächen des Mitarbeiters im Vordergrund stehen und das Verhalten bewusst oder unbewusst von Ablehnung geprägt ist. Je nach Charakter wird die Reaktion darauf Flucht, Auflehnung oder Anpassung sein und so die vorhandene Einstellung bestätigen.
Entscheidend für soziale Kompetenz ist also das Menschenbild, das dem Verhalten gegenüber anderen zugrunde liegt.
Ein Prinzip ist dabei hilfreich: Information geht vor Reaktion. Sich in die Sichtweisen, Standpunkte und Erfahrungen anderer hineinzudenken ist nur durch Gesprächsbereitschaft und viele Fragen möglich. Und durch die grundsätzliche Einstellung, dass die Wirklichkeit durch ein „Entweder/Oder“ nie zu beschreiben sein wird.
Und:
Niemand hat das Recht, einen anderen in der Selbstachtung herabzusetzen.
Wichtig ist, wie er selbst über sich denkt – und nicht, was wir von ihm halten.